Poggesaal

Gutshof Roggow

Bildzyklus Roggow
Melanie Richter

Eröffnung Poggesaal am 11.09.2021 – Gutshof Roggow mit ‚Kunst am Bau‘

Mit Eröffnung im September 2021 startet das innovative Gesamtprojekt Gutshof Roggow in Mecklenburg-Vorpommern unter der Leitung von Herrn Oliver Haubrich, wobei ‚Kunst am Bau‘ integrierter Bestandteil ist.

Der zentrale Raum des Gebäudekomplexes ist nach Carl Pogge benannt, welcher zu napoleonischer Zeit mit seiner Familie von dem historischen Gut Roggow aus als bedeutender Agrarreformer wirkte.

Als grösster Raum mit erhöhter Stuckdecke sowie Blick und Terrasse zum Park ist der
Poggesaal des Gutshof Roggow seiner neuen Bestimmung nach Gemeinschaftsraum und Ort der Begegnung. Das Konzept ‚Kunst am Bau‘ von Melanie Richter gestaltet den Poggesaal mit Malerei auf Leinwand, hellen Raumfarben, klarer Lichtführung und Naturmaterialien.

Der Bildzyklus Roggow ist von der Landschaft vor Ort inspiriert und mit vier Werken auf fünf gerahmten Großformaten dem Raum ‚eingeschrieben‘.

„Eine Besichtigung des Poggesaal im Gutshof ist immer möglich, Besucher sind jederzeit willkommen, wir sind ein offenes Haus“, lädt Gutsherr Oliver Haubrich ein.

www.gutshof-roggow.de 

foto: kuk, Düsseldorf, 2021

foto: Thomas Gerats, Köln, 2021

foto: Thomas Gerats, Köln, 2021

Bildzyklus RoggowPoggesaal, Gutshof Roggow  

Der Bildzyklus Roggow (2019/202) ist inspiriert durch die Landschaft vor Ort und mit vier Werken auf fünf gerahmten Großformaten dem Poggesaal ‚eingeschrieben‘.
Zwei schmale Hochformate an der Stirnwand legen als Motiv der Figuration  die Kulturform einer Pyramideneiche und einer Stielpappel nahe. In Form und Anordnung wirken diese zwei Bilder wie Säulen, welche die hohe Stuckdecke des Raumes tragen. Sie sind sind Anspielung auf Historie und Wandel, denn tatsächlich standen vor dem Gutshof zur Gründerzeit eine Pyramideneiche und später Pappeln; heute sind es zwei Eiben.
An der längsten Wand des Poggesaals dominiert ein großes Dyptichon, das inspiriert von der Wirkung einer Jahrhunderte alten Trauerbuche entstand, welche vor der Kirche des nächstgelegenen Ortes Schlieffenheim, zu dem eine tiefe Verbundenheit existiert, steht. Das Werk fasst in großen Pinselschwüngen senkrecht orientierte Struktur in Gelb bis Grün zu einer vegetativen Baumform vor hellem Blau zusammen. Der Baum ist nicht realistisch aufgefasst und das sakrale Gebäude dahinter nicht definiert; vielmehr wird hier die Malerei selbst zum Motiv.
Ein querformatiges Bild an der gegenüberliegenden Wand öffnet den Blick auf einen weit aufgezogenen Horizont zwischen dem Blau eines Himmel und dem eines blauen Sees, welcher in gelbgrün angedeuteten Landschaftselemente gebettet ist. Malerische Spiegelungen im Wasser lassen Raum zu weiteren Reflexionen. Der See als Motiv an diesem Ort zitiert gegebenes oder auch künftiges Gewässer in der Parkanlage. Auch die Landschaftselemente sind Zitate, beispielsweise zur ‚Paradieswiese‘ vor Ort. Baummotive und Farben scheinen dabei zugleich auf die im Raum vorhandene Malerei zurückzuweisen. Zitierenden Malweise und überstrahlende Farbigkeit formulieren dabei die Landschaft nicht real abbildend, sondern vielmehr suggestiv im Wandel begriffen und zugleich zeitlos.

o.T., Acryl auf Nessel, 300 x 100 cm
o.T., Acryl auf Nessel, 300 x 90 cm
0.T., Dyptichon, Acryl auf Nessel, je 300 x 190 cm
o.T., Acryl auf Nessel, 180 x 300 cm